Djerdap.
Landschaftlich ist die Vojvodina durch sanfte Hügel und Ackerbau geprägt, größere Ortschaften gibt es hier nicht. Es radelt sich einfach so dahin.
Hier ist schon richtig Herbst, die Laubwälder an den Berghängen präsentieren sich rostig und machen uns klar, hier geht’s jetzt richtig in die Berge. Dass die Straße entlang der Donau nicht immer nur bergab führen würde, war uns natürlich klar, für die nächsten Tage ist bei uns allerdings Achterbahn angesagt. Inklusive 21 Tunnel, die in den siebziger Jahren durch den „großen“ Bruder UDSSR hier in den Fels getrieben wurden.
Straße mit Tunnel ist natürlich für Radfahrer immer doof.
Straße mit Tunnel mit Kurve mit ohne Licht bergauf ist teilweise echt unangenehm.
Bis auf 150 Meter wird hier die riesige Donau zusammengedrängt und mit einer Wassertiefe von fast 90 Metern zu einem der tiefsten Flüsse der Welt. Die Landschaft zu beschreiben ist kaum möglich; mit Wanderstiefeln oder einem Fahrrad ausgerüstet gibt es hier volle Breitseite Natur.
Reiz für die Sinne. Flussklima. Der Geruch von Laubwäldern im Herbst. Karstige Felsformationen. Berge, die wie Zähne steil empor ragen. Wolken rasen über uns hinweg. Der Wind rauscht im Laub der Bäume. Die Zivilisation meldet sich nur bruchstückhaft.
Wundervoll.
Die Fundstücke der Ausgrabungen sind in einem Museum zu bestaunen, wir bestaunen erstmal nur unseren absoluten Supernobelschlafplatz Modell „Leinwandvilla“.
Lage: auf einem Huckel mit garantiertem Donaublick und bereitgestellten „Haus“tieren.
4 Hunde, zwei große, zwei kleine, kein Problem. Nur das Essen kommt diese Nacht mit ins Zelt. Sicherheitshalber.
Die Betreuer der Anlage sind gleichzeitig auch die Bewohner und natürlich sind alle total nett.
Alles ganz normal.
Das riesige Staudammprojekt am „Eisernen Tor“ bildet schließlich den Abschluss des Djerdap, hier wird in der gefährlichsten Schlucht der Donau Wasser zu Strom verarbeitet und gleichzeitig der Flusslauf entschärft. Bereits römische Sklaven zogen hier Handelsschiffe stromaufwärts. Wir bewegen uns auf historischen Wegen.
Labels: Reise
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