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4. April 2008

Israel.

Obwohl unser Aufenthalt im gelobten Land nur wenige Stunden währte, ist er es doch wert, darüber zu schreiben. Zuviel ist an diesem Tag geschehen, als das wir es verschweigen könnten.

Wir verlassen also Jordanien trockenen Fußes und die Ausreiseprozedur ist relativ problemlos. Ausreisemarke kaufen (Fünf Dinar, die man sich bis dahin aufheben sollte!), in den Pass kleben lassen, Stempel drauf und tschüss.
Die Ankunft in Israel, oder „Occupied Palestine“, wie es hier meist genannt wird, ist dann anders: Wir werden von schwerbewaffneten Frauen begrüßt, die uns freundlich aber bestimmt erklären, was wir alles tun müssen, um die Grenzformalitäten hinter uns zu bringen. Dazu gibt es einen Laufzettel.
Als erstes wird all unsere Habe durch ein Röntgengerät geschoben und überprüft.
Das Tandem natürlich auch. Es wird zu diesem Zweck von einem großen Mann lustlos zum PKW-Röntgengerät geschoben.
Am Einreiseschalter wundert man sich sehr über unsere Bitte, alle Stempel auf ein gesondertes Blatt Papier zu drücken... kommt der Bitte aber letztendlich nach. Das macht, dass wir diese Pässe auch in Zukunft in arabischen Staaten nutzen können, mit israelischem Visum im Pass wird das nämlich in der Regel schwierig.
Dann kommt’s: Aufgrund unseres syrischen Visums im Pass werden wir getrennt voneinander ausführlich über so sicherheitsrelevante Dinge, wie z.B. den Vornamen unseres Großvaters, unsere E-Mail Adresse und Handynummer in Deutschland befragt.
All das will dann natürlich auch ausführlich geprüft werden. Wir warten.
Nach zwei Stunden fragt Solvi mal nach und bekommt gesagt: „Üb dich in Geduld und warte!“
Wir warten.
Nach drei Stunden ist es Ronny dann zuviel und er will genau und ausführlich wissen, auf was wir denn warten und wer daran beteiligt ist, unser Anliegen in unserem Sinne zu bearbeiten. Die Chefin kommt und macht klar, dass uns das nichts angeht und „ANDERE“ Menschen damit beschäftigt seien, „ETWAS“ zu tun.
Ronny bittet Sie dann sehr nachdrücklich, darauf zu wirken, das die „ANDEREN“ mit dem „ETWAS“ auch mal fertig werden, da es bereits fast Mittag ist und einige fette Berge auf uns warten, die bei über 30 Grad doch stark an Reiz verlieren würden.
Sie bietet uns trocken an, zurück nach Jordanien zu fahren.
Ronny beginnt in Sippenhaft alle Israelis zu hassen.

Nach einiger Zeit bekommen wir dann aber alle nötigen Papiere ausgehändigt und grob die Richtung gewiesen. Wir sind in Israel.
Über eine Abkürzung wollen wir uns die Stadt Eilat ersparen und direkt zu einem kleinen Grenzübergang namens Netafim radeln, der versteckt in den Bergen des Sinai eine beträchtliche Abkürzung der Wegstrecke bedeutet. Außerdem scheint die Straße im Gegensatz zur ägyptischen Seite nur wenig befahren.
Grund genug also, noch einmal nach dem Weg zu fragen und sich noch einmal sicher zu erkundigen, ob dies denn die richtige Straße zur ägyptischen Grenze sei.
Nebenbei finden wir eine herrlich grüne Wiese am Stadtrand, die sich beim näheren Betrachten zwar als Plasterasen erweist, für eine Pause aber dennoch geschaffen scheint, da sie unsere an das Beige gewöhnten Augen mit saftigem Grün verwöhnt.

Dann geht’s bergan. Von null auf über 800 Meter.
Die Sonne brennt. Die Berge sind gespickt mit Militär. Maschinengewehre schauen keck aus Felslöchern hervor.
Schön ist anders.
Schatten ist gar nicht.
Nach reichlich drei Stunden erreichen wir dann letztendlich doch den Grenzübergang und jetzt wird’s mir endgültig zu viel.
Bewaffnet bis an die Zähne erklären uns die netten Damen, das wir wohl versuchen könnten, die Grenze hier zu passieren, das aber die Wahrscheinlichkeit, im Kugelhagel zu enden, groß sei.
Der Grenzübergang sei nämlich schon seit ewigen Zeiten geschlossen.

An dieser Stelle ist es Zeit, sich in Gleichmut zu üben. Warum keiner der Menschen, die wir bisher nach dem Weg gefragt haben, uns sagen konnte, dass die Grenze geschlossen ist, wird für immer ihr Geheimnis bleiben.
Wir werden also den gleichen Weg zurück fahren, den wir gekommen sind und unsere Pläne ein wenig ändern: Statt direkt Richtung Suez zu fahren, bekommt der Sinai eine Chance.
Am Meer entlang ist ja vielleicht auch ganz nett.
So verlassen wir Israel an einem sonnigen Abend und harren der Dinge, die da kommen mögen.
Erwähnenswert ist an dieser Stelle sicherlich, dass es 20 Dollar pro Person kostet, aus Israel auszureisen. Als Abschiedsgruß sozusagen.

PS: Bemerkenswert ist sicherlich auch, das bei der Grenzkontrolle am Morgen wie durch ein Wunder unser lustiger Salsa-Klingeldeckel den Besitzer gewechselt hat. Da Ronny die Klingel gerade erst repariert hatte, ist er jetzt doppelt sauer.

Und zwar auf ALLE Israelis.

--

die reisenden

[PS: Ja, richtich. Bilder gips noch keene.]