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26. Januar 2008

Von Side nach Aleppo.

Die letzten Wochen sind wie im Flug vergangen, es ist viel passiert und wir sind mittlerweile in Syrien.

Die Überraschung war perfekt, als wir am Weihnachtsmorgen vor Solvis Eltern standen. Zu verlockend war das Angebot, für wenig Geld zwei Wochen Urlaub zu Hause zu machen, außerdem hatten wir einige Sachen zu erledigen und unsere Ausrüstung brauchte auch ein kleines Update...
Jawoll, wir waren über Weihnachten in Altenberg und Leipzig und es war toll. Vielen lieben Dank an Birgit & Volkmar & Maik, David, Mario, Alexander, Morris & Bena und alle die uns in den wohnungslosen Tagen in Leipzig Unterschlupf und einen Platz am warmen Ofen gewährt haben!
Nach den kalten Tagen in Deutschland war Antalya mit Sonnenschein und 19 Grad dann wie Balsam für unsere Seelen.

Die Moloch stand noch genau so in der Garage des Taxifahrers, wie wir sie zwei Wochen vorher verlassen hatten und wir waren schon froh, der türkischen Riviera den Rücken zuzukehren und die 1000 Hotelbunker am Straßenrand hinter uns zu lassen.
Die Fahrt von Gazipasha nach Anamur war wirklich wundervoll, direkt an der Küste, auf der Achterbahn von Küstenstrasse, endlich wieder im Zelt schlafen und vom Sonnenaufgang geweckt werden.
In Anamur haben wir noch einmal Katrin und Ronny besucht und ein paar Tage die Seele baumeln lassen.

Ich hab mich rasieren lassen.
Mit allem drum und dran. Harre schneiden, rasieren, Ohren- und Nasenhaare rausbitzeln und den Flaum von den Ohren abfackeln.
Das alles mit einer Camel Menthol im Mundwinkel (der Barbier übrigens auch). Außerdem Gesichtsmassage, Kopfmassage, Nackenmassage, Kopf verrenken und Finger halb rausreißen.
War schon ein Erlebnis. Täglich möcht ich das nicht machen, speziell der halbe Liter Aftershave im Gesicht geht schon an die Substanz.

Da es in Anamur kalt und windig zu werden drohte und Barbara & Walter in Cevlik auf uns warteten, sind wir mal wieder Bus gefahren. Anamur - Iskenderun in sieben Stunden, Start 23:30... Wie schon beim letzten Mal hat das Tandem trotz Murren des Fahrers problemlos reingepasst.

Zwei Tage später war die Wiedersehensfreude groß! Barbara & Walter genossen auch gerade ein paar faule Tage und so gehen wir gemeinsam spazieren, sehen uns den Titus Tunnel und die Felsengräber an.
Der Tunnel wurde als Wasserableitung zum Schutz des Hafens von Titus Flavius Vespasianus ungefähr 100 n. Chr. gebaut und ist insgesamt ca. 300 Meter lang. Sehr beeindruckend ist die Kulisse kurz vor Sonnenuntergang, da die Sonne durch die Ost-West-Ausrichtung alles in wundervolles Licht taucht.

Antakya, früher Antiochia, hat noch Einiges mehr zu bieten, als die wohl älteste Kirche der Welt, die Church of St. Peter. Im Archäologischen Museum gibt es wundervolle Mosaike, Münzen und antiken Schmuck zu bewundern, einen vor Prunk strotzenden Sarkophag und die Gebeine von nicht näher bekannten Leuten... Sehr spannend!

Nicht so spannend wie erwartet ist dann der Grenzübergang nach Syrien.
Durch karges Hügelland geht es von Antakya Richtung Aleppo und irgendwann ist Grenze. Passkontrolle zur Ausreise, ein paar Kilometer durch vermülltes Niemandsland, Einreiseformalien und – schwupp – sind wir in Syrien.
Nachdem uns der Gemüsemann hinter der Grenze wahrscheinlich richtig über den Tisch zieht, finden wir ein nettes Plätzchen zum Zelten und beim abendlichen Feuer gibt es warme Füße, leckeres Essen und ein paar Reisepläne.


Die Fahrt nach Aleppo wird dann am nächsten Tag unglaublich staubig und dreckig. Luftkurorte werden die Vororte des einstigen Halab wohl niemals werden. Und wir bekommen einen ersten Eindruck vom Verkehr auf den Straßen. Einfaches System:
1. Regel – Du hast ein großes, starkes und lautes Auto? Dann darfst du fahren wo und wie es Dir gefällt. Hup einfach und gib Gas, wo normale Menschen bremsen.
2. Regel – Du hast kein großes, starkes Auto und kannst auch keinen Lärm machen? Dann fahr gefälligst ganz rechts und steh nicht im Weg rum, sonst !#7$&^#%(*&(&$^&^%$!

Allepo. Wir sind im nahen Osten angekommen. Die Stadt lebt. Brodelt. An jeder Ecke gibt es neue Sachen zu sehen, zu hören, zu riechen. Zum Staunen! Wir sind jetzt seit einem Tag hier und es ist wunderbar. Anders als in der Türkei.
Die Menschen begrüßen uns hundertmal am Tag mit einem fröhlichen „Welcome in Syria, Welcome in Aleppo!“
Nachdem wir gestern auf 5.000 km (Barbara & Walter) und 3.000 km (wir) Radfahren anstoßen konnten, gibt es heute Katerstimmung. Eine Nacht mit vielen Erasmus-Studenten und schlechtem Bier und noch schlechterem Wein muss noch verdaut werden und wir werden in den nächsten Tagen in den Souqs & Khans schlendern, die Zitadelle besuchen ... und einen Plan machen.
Die oftmals als Problem beschriebene Verlängerung des Visums haben wir heut hinter uns gebracht, es war gar nicht so schlimm. Das Verlängern ist wohl generell kein Problem und geht so: Lasst Euch die Adresse des „Department of Passport and Migration“ vom Hotel aufschreiben und nehmt ein Taxi, kostet etwa 30 S£. Den dritten Stock aufsuchen und am ersten Schalter LINKS die Antragsformulare entgegen nehmen (4 Stk.). Geht fix, zur Not drängelt halt ein kleines Bisschen. Dann mit 25S£ bewaffnet in den zweiten Stock runter und das noch fehlende Blatt mit dem Stempel kaufen. Alle Blätter ausfüllen, dann ganz runter in den Copyshop vorm Haus. Dort: Die vier MITGEBRACHTEN Passbilder reintackern lassen, Pass und Visum kopieren lassen und die Dokumente alle ins Arabische übersetzen lassen.
(kostete für vier Blätter 300S£).
Mit dem ganzen Wust und einer ungefähren Vorstellung über die Dauer des geplanten Aufenthaltes wieder in den dritten Stock, erster Schalter links. Dokumente und Pass abgeben und warten.
Irgendwann ist das dann vorbei und ein Bediensteter bringt Euch zum Chef. Der guckt sehr bedächtig über die Papiere, macht ne Gesichtskontrolle, unterschreibt und gibt Dir Deinen Pass mit einem reingetackerten Zettel zurück.
Wir haben unser Visum auf 2 Monate verlängern lassen – es war dann länger gültig, als wir eigentlich wollten. Zeit für uns vier Personen – insgesamt etwa drei Stunden. Kein Problem, oder?
Wexelkurs heute: 1$ - 48 S£, 1€ - 70 S£




Unsere Reisepläne sind mittlerweile auch konkret: Richtung Südwesten zu den „toten Städten“, dann nach Hama und von da auf einer kleinen Strasse nach Palmyra.

Von uns hört Ihr bestimmt erst wieder aus Damaskus, hier gibt es kaum Internetcafes.
Viele Grüße und bis bald!

Solvi & Ronny

Anonymous Anonym said...

Einen wunderschönen guten Tag...
Der David hat mir jetzt endlich mal den Link geschickt, sodass ich mich auch kundig machen konnte, was eure Reise angeht!
Mir fällt jetzt nachdem ich den Block durchwühlt und verschlungen hab nur ein: Beneidenswert...dennoch

Hier läuft grad Given to Fly von Pearl Jam! Irgendwie passend

Lasst es euch gut gehn

herzlichste Grüße! (jetzt auch) aus Leipzig...

HANS

30.01.2008, 02:11:00  
Anonymous Anonym said...

Hallo ihr beiden,

dank Davids Werbung reihe ich mich ein in die Menge der Leser.
Eure Reisberichte lassen mich fernwehvoll aus dem Fenster in den deutschen Winter schauen und waren mir Inspiration genug ein altes Buch hervorzukramen - hier für euch einen kleinen Ausschnitt:

Rezept:

GEBACKENES KAMEL (MIT FÜLLUNG)


Für ca. 400 Personen:

500 Datteln
4 Trappen
200 Regenpfeifereier
2 Schafe
20 Karpfen (Zweipfünder)
1 großes Kamel
div. Gewürze

Man grabe ein Feuerloch. Flammenmeer auf ca. 1 m tiefe lage glühender Kohlen hinunterbrennen lassen. Die Eier separat hartkochen. Die geschuppten Karpfen sodann mit geschälten Eiern und den Datteln füllen.
Die fein gewürzten Trappen mit den gefüllten Karpfen füllen. Schafe mit den gefüllten Trappen füllen, sodann Kamel mit den gefüllten Schafen füllen. Das Kamel kurz ansengen, dann mit Doumpalmenblättern umwickeln und in der Glut vergraben. Zwei Tage lang backen. Als Beilage Reis servieren.

aus T.C. Boyle "Wassermusik"


Euch Entdeckungsreisenden noch wundervolle Zeiten auf eurer Reise
wünscht euch
Claudia aus der Pfalz (wo die Miniaturzitronen- und Feigenbäume wachsen ;-)

30.01.2008, 12:53:00  
Blogger Peter Mosch said...

Hallo Ihr Beiden, schön wieder was von Euch zu lesen....wir sehen es geht wieder Voran....dir Ronny zu Deinen 30. Geburtstag alles Gute und vor allem stramme Waden um weiter voran zu kommen, das wünschen
Oma und Peter

31.01.2008, 10:17:00  

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